26.05.2025

Drehbuch entstand an der FABW:

Auszeichnungen

Drehbuch entstand an der FABW:

IN DIE SONNE SCHAUEN sensationell in Cannes ausgezeichnet

Der deutsche Beitrag IN DIE SONNE SCHAUEN von Filmakademie-Alumna Mascha Schilinski ist bei den 78. Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet worden (ex aequo mit SIRAT des spanischen Regisseurs Oliver Laxe). Damit wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals eine deutsche Regisseurin mit diesem bedeutenden Preis geehrt – und das für einen Debütfilm. Im Wettbewerb hatte sich IN DIE SONNE SCHAUEN gegen Werke renommierter Regiegrößen wie Wes Anderson, Richard Linklater und Kelly Reichardt durchgesetzt.

Das Drehbuch zu IN DIE SONNE SCHAUEN schrieb Mascha Schilinski gemeinsam mit Louise Peter während ihres Studiums an der FABW. Neben Schilinski und Peter waren zahlreiche weitere FABW-Alumni an der Umsetzung beteiligt: Fabian Gamper (Bildgestaltung), Cosima Vellenzer (Szenenbild), Maike Kiefer (Set Decoration) und Claudio Demel (Filmton). Darüber hinaus spielt Luzia Oppermann, eine Absolventin der benachbarten Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg (ADK), eine tragende Rolle in dem Drama. Der Film ist eine Produktion von Studio Zentral in Koproduktion mit dem ZDF/Das Kleine Fernsehspiel und wird am 11. September 2025 von Neue Visionen in die deutschen Kinos gebracht. Das Drehbuch, das ursprünglich unter dem Arbeitstitel „The Doctor Says I’ll Be Alright, But I’m Feelin Blue“ lief, wurde bereits 2023 mit dem Thomas Strittmatter Preis der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ausgezeichnet.

IN DIE SONNE SCHAUEN ist nach DIE TOCHTER der zweite Kinofilm von Mascha Schilinski. Er erzählt von vier Frauen aus verschiedenen Jahrzehnten – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) –, die über ein Jahrhundert hinweg auf demselben abgelegenen Hof in der Altmark leben. Ihre Leben sind zeitlich getrennt, doch miteinander verbunden und spiegeln sich gegenseitig. Während sie ihre Gegenwart erleben, kommen sie mit verdrängten Ängsten und Geheimnissen der Vergangenheit in Berührung, die ihre Wirklichkeit erschüttern. Der Film verwebt Erinnerungen und Erlebnisse zu einer vielschichtigen Erzählung über kollektive Erfahrungen und das Nachwirken der Vergangenheit.

In einem Interview mit dem rbb erklärte Mascha Schilinski, dass ihr Film den weiblichen Blick in den Mittelpunkt stellt – eine Perspektive, die ihrer Ansicht nach viel zu selten gezeigt wird. Sie berichtete, wie sie und ihre Ko-Autorin Louise Peter bewusst Themen und Erfahrungen aufgegriffen haben, die oft übersehen werden, und wie sich dieser Blick auf Frauen über ein Jahrhundert hinweg auf deren Leben und Körper auswirkt. Auch in ihrer Dankesrede widmete Schilinski den Jury-Preis all jenen, die an Orten leben, an denen es schwierig oder fast unmöglich ist, Filme zu machen, und hob besonders die Bedeutung junger Filmemacher und vor allem Filmemacherinnen hervor, die trotz Hindernissen an ihrer Vision festhalten.

Durch ein Stipendium der Baden-Württemberg Stiftung konnte Louise Peter* darüber hinaus an der renommierten Pariser Filmhochschule La Fémis studieren. Diese internationale Erfahrung erweiterte ihre Perspektiven und prägte sie sowohl beruflich als auch persönlich. Der Erfolg in Cannes verdeutlicht, wie wichtig solche Förderprogramme für die Entwicklung junger Talente sind.

Die 78. Internationalen Filmfestspiele von Cannes, die vom 13. bis 24. Mai 2025 stattfanden, gehören zu den weltweit bedeutendsten und prestigeträchtigsten A-Filmfestivals – die wichtigsten und einflussreichsten internationalen Filmfestivals, die maßgeblich die globale Filmszene prägen und Innovationen sowie herausragende Werke aus aller Welt präsentieren.

*Louise Peter ist Stipendiatin der Baden-Württemberg Stiftung und hat im Rahmen ihres Studiums an der FABW an einem internationalen Partnerprogramm teilgenommen.

Fotocredit: (c) Tristan Fewings/Getty Images

Filmcredits IN DIE SONNE SCHAUEN

Dass nach SYSTEMSPRENGER von Nora Fingscheidt erneut ein Film, dessen Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg entstanden ist, bei einem A-Festival mit einem der international bedeutendsten Preise überhaupt ausgezeichnet wird, ist auch eine Anerkennung der Exzellenzstellung unserer Filmschule. Ich freue mich sehr für Mascha Schilinski, Louise Peter und das gesamte Team und gratuliere herzlich.

Dr. Andreas Bareiß, Direktor der FABW

Tags: