Gemeinsame Pressemitteilung der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
und der Filmakademie Baden-Württemberg mit ihrem Animationsinstitut
Ludwigsburg, 18. September 2023
Die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg (ADK) und die Filmakademie Baden-Württemberg (FABW) mit ihrem Animationsinstitut (AI) starten diese Woche ins neue Studienjahr. Auf der Bühne der ADK begrüßten am heutigen Montag die drei Akademieleiter Prof. Ludger Engels (Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer ADK), Prof. Thomas Schadt (Direktor FABW) und Dr. Jan Pinkava (Leiter Animationsinstitut) die neuen Studierenden. Die gemeinsame Eröffnungswoche der Akademien steht für den Campusgedanken, dass Kreativiät besonders im grenzüberschreitenden Austausch der Disziplinen stattfindet, und somit Räume entstehen, die neue und innovative Verbindungen und Diskurse ermöglichen.
In seinem englischsprachigen Vortrag »Die Welt geht nicht in der Apokalypse unter, sondern am schlechten Geschmack.« sprach Eröffnungsgast Wolfgang Müller, einer der ersten Protagonisten transdisziplinärer Kunst und u.a. Mitbegründer des Punks, über seine Zeit und Erfahrung mit der Kultgruppe »Die Tödliche Doris« und berichtete über seine weiteren Arbeiten. Den Studierenden gab er abschließend mit auf den Weg: »It's not easy to escape expectations. Sometimes you have to be a bit autistic or accept being considered heartless.«
Wolfgang Müller ist bzw. versteht sich als Musiker, Publizist, Schauspieler, Hörspielmacher, ›Genialer Dilletant‹, Kurator, Grafiker, Missverständniswissenschaftler, Performer, Elfenexperte, Punk, Professor, Karl-Sczuka-Preisträger 2009 und Bildender Künstler. Er hatte Lehraufträge u. a. an den Kunsthochschulen München, Saarbrücken, Bern, Basel, FH Graz, Reykjavik, San Diego und 2001-2002 eine Professur an der Hochschule der Künste in Hamburg. Zu seinen letzten Publikationen zählen sein satirischer Roman über den Kunstbetrieb »Kosmas« (2011), der Essayband »Aus Liebe zur Kunst« (2018), »Neues von der Elfenfront – Die Wahrheit über Island« (2007 Suhrkamp) und »Subkultur Westberlin 1979–1989. Freizeit« (philo fine art 2013), das bis 2021 in fünf Auflagen erschien. Mit dem Album »Reenactment« leitete er 2018 ein Comeback der »Tödlichen Doris« ein. Die Wiedererscheinung erfolgte in den Geräuschen der von Dr. Katrin Kämpf für L-Mag rezensierten und in den von Tabea Blumenschein gezeichneten 31 unterschiedlichen Sex-Toys.
Die gemeinsame Eröffnungswoche wird fortgesetzt mit einem viertägigen Workshop vom 19. bis 22. September – in diesem Jahr zum Thema »Aktionskunst als politische Praxis«, gestaltet von »Radikale Töchter«. Im Fokus steht die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen (politischen) Haltung und der mit Aktionskunst verbundenen künstlerischen Prozesse, Ästhetiken und Wirkkräfte. Der Workshop steht unter der Leitung von Josephin Haardt und Cesy Leonard – der Gründerin von »Radikale Töchter«, Künstlerin, Filmemacherin und bis 2019 Chefin des Planungsstabs des »Zentrums für Politische Schönheit«. In ihren Workshops vermitteln »Radikale Töchter« Ansätze der Aktionskunst und des künstlerischen Aktivismus, ausgerichtet auf die Grundwerte des demokratischen gesellschaftlichen Zusammenlebens und die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. »Radikale Töchter« sind gefördert u.a. von der Bundeszentrale für politische Bildung, und dem Fonds Soziokultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Weiterführende Links:
www.wolfgangmuellerrr.de
https://radikaletoechter.de/