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| FABW- und Alumni-Produktionen gewinnen beim 38. DOK.fest München

Erfolg beim größten Dokumentarfilmfestival Deutschlands

Zu den Gewinnerinnen und Gewinnern des Internationalen Dokumentarfilmfestivals München (DOK.fest München) gehören in diesem Jahr zwei Produktionen von Studierenden bzw. Alumni der Filmakademie Baden-Württemberg: Das Team des Dokumentarfilms BORDER CONVERSATIONS (Regie: Jonathan Brunner) kann sich über den „megaherz Student Award“ freuen, während das Projekt TRUTH DETECTIVES (Regie: Filmakademie-Alumna Anja Reiss) mit „DOK.digital – der Preis für neue Erzählformate“ ausgezeichnet wurde. 

BORDER CONVERSATIONS ist ein Film über die Geschehnisse an der belarussisch-polnischen Grenze, als im November 2021 tausende Migrant*innen versuchten, in die EU einzureisen. Das Team - zu dem u.a. Regisseur Jonathan Brunner, Kamerafrau Marie Scholjegerdes, Editor Samuel Albert, Filmmusiker Frederic Hellmann, die Sounddesigner Marc Lehnert und Vincent Egerter, die Motion Designerin Felicia Fuchs, Visual Effects Artist Julian Dünser und Producer Tristan Schneider gehören - begleitet die beiden polnischen Aktivistinnen Karolina und Kornelia auf ihrer Schicht an der polnischen Grenze. Per Chatnachricht erhalten sie täglich verzweifelte Hilferufe, doch können die jungen Frauen kaum unterstützend eingreifen und werden mit den Grenzen humanitärer Hilfe konfrontiert.

Die Jury begründete die Vergabe des mit 3.000 Euro dotierten Preises so: „In visualisierten Kurznachrichten, stillen Tableaus und einer Kamera, die in den richtigen Momenten an den richtigen Orten ist, lässt uns der Film spüren und fühlen, wie schrecklich die Umstände an der Grenze zwischen Belarus und Polen sein müssen – da, wo die europäische Außengrenze Schauplatz für die Auflösung ebenjener Werte wird, die Europa ausmachen sollen. Ohne den Bezug zum Thema zu verlieren, wird die Arbeit der beiden Aktivistinnen Kornelia und Karolina porträtiert. In sensibler Hingabe für seine Protagonistinnen lässt uns der Film nicht alleine zurück, sondern wird zum Manifest für Humanität und Gerechtigkeit.“

Zu den ausgezeichneten Projekten der Branchenplattform DOK.forum gehört auch das Videogame TRUTH DETECTIVES von Anja Reiss (Alumna Journalistischer Film) und Raphael Perret. Sie gewannen den mit 2.500 Euro dotierten „DOK.digital – der Preis für neue Erzählformate“, mit dem Projekte gewürdigt werden, die mit innovativen Methoden die Strukturen des dokumentarischen Erzählens nachhaltig verändern. 
In TRUTH DETECTIVES lernen Spieler*innen mithilfe von ungefiltertem Video- und Bildmaterial aus realen Kriegsgebieten, wie die Wahrheit über Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen aufgedeckt wird – und wie dieses Wissen auf aktuelle Konflikte angewendet werden kann.

Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der „hohen gesellschaftlichen Relevanz“ des Serious Games. „Es (das Spiel) kann die Medienkompetenz der Nutzer*innen nachhaltig fördern, indem diese befähigt werden, journalistische Recherche anhand echter Bildquellen zu erlernen, Fake News aufzudecken oder sogar über das Game hinaus online zu Ermittler*innen zu werden, um Menschenrechtsverletzungen aufzudecken.“

Das DOK.fest München ist das größte Dokumentarfilmfestival Deutschlands. Jährlich im Mai werden dort an zehn Tagen die aktuellsten und interessantesten Dokumentarfilme aus der ganzen Welt präsentiert. In diesem Jahr fand das Festival vom 3.-14. Mai statt. In den drei Wettbewerbsreihen DOK.international Main Competition, DOK.deutsch Wettbewerb und DOK.horizonte Competition – Cinema of Urgency konkurrieren die Filme um die VIKTOR-Trophäe. Darüber hinaus werden zwölf weitere hochkarätige Preise verliehen. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 64.200 Euro vergeben.

Weitere Infos zum Festival unter
www.dokfest-muenchen.de

BORDER CONVERSATIONS
Regie, Konzeption: Jonathan Brunner
Bildgestaltung: Marie Scholjegerdes
Producer: Tristan Schneider
Montage: Samuel Albert
Filmmusik: Frederic Hellmann
Sounddesign: Marc Lehnert, Vincent Egerter
Ton: Marc Lehnert
Motion Design: Felicia Fuchs
Visual Effects: Julian Dünser
Colorist: Tim Winnicker

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Staatsministerin für Kultur und Medien